Das älteste Dorf der Karibikinsel
Wer Bonaire wirklich verstehen möchte, sollte unbedingt einen Abstecher nach Rincon machen. Dieses verschlafene, aber geschichtsträchtige Dorf liegt im Norden der Insel – eingebettet zwischen Hügeln, Kakteenfeldern und endlosen Weiten. Es ist das älteste bewohnte Dorf der Karibik und wurde bereits im 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründet.
Doch Rincon ist mehr als ein historisches Relikt. Es ist lebendig, stolz auf seine Wurzeln und bietet einen authentischen Einblick in das kulturelle Herz Bonaires.
Tradition, Geschichte und echtes Leben
Im Gegensatz zum eher touristischen Kralendijk wirkt Rincon wie aus der Zeit gefallen. Hier leben Menschen, deren Familien seit Jahrhunderten mit der Insel verwurzelt sind. Die Straßen sind ruhig, die Häuser bunt und charmant – viele mit Holzveranda und Windhunden vor der Tür.
Das Zentrum ist klein, aber voller Geschichten. Besonders sehenswert ist die katholische Kirche St. Ludovicus Bertrand aus dem 19. Jahrhundert. Gleich gegenüber befindet sich ein kleiner Park mit Blick über die Hügellandschaft.
Mangazina di Rei – Geschichte zum Anfassen
Ein absolutes Muss: das Mangazina di Rei. Dieses Freilichtmuseum liegt am Ortsrand und erzählt auf eindrucksvolle Weise die Geschichte der Sklavenzeit, Landwirtschaft und Gemeinschaft Bonaires.
Du kannst traditionelle Werkzeuge, Musikinstrumente und alte Häuser besichtigen – und lernst dabei, wie das tägliche Leben einst aussah. Oft finden hier auch Musikveranstaltungen oder Kochkurse mit lokalen Rezepten statt.
Cadushy Distillery – Liköre mit Geschichte
Ja, auch das gibt es in Rincon: die Cadushy Distillery, eine kleine, familiengeführte Brennerei. Hier wird Likör aus Kaktus, Aloe Vera und anderen tropischen Zutaten hergestellt – darunter auch der berühmte „Kadushy of Bonaire“.
Ein Rundgang durch die Anlage ist kostenlos. Besonders schön: Du kannst im schattigen Garten sitzen, probieren und entspannen. Ein echter Geheimtipp für Genießer!
Lokale Küche – einfach und lecker
Wer Hunger hat, ist in Rincon gut aufgehoben. Im „Posada Para Mira“ bekommst du traditionelle Gerichte wie Stobá (Eintopf), gegrillten Fisch oder Funchi (Maisgrieß) – mit herrlichem Blick über die Landschaft. Rincon auf Bonaire entdecken!
Auch kleine Straßenstände bieten Snacks wie Pastechi oder selbstgemachte Limonade an. Ideal für ein kurzes Picknick unterwegs.
Rincon als Ausgangspunkt für Ausflüge
Viele unterschätzen, wie gut sich Rincon als Ausgangspunkt für Aktivitäten eignet. Nur wenige Minuten entfernt liegt der Washington-Slagbaai-Nationalpark – perfekt für Wanderungen, Vogelbeobachtung oder abgelegene Strände wie Playa Chikitu oder Wayaka.
Auch Flamingos kannst du auf dem Weg nach Süden entlang der Salinen beobachten – ein echtes Naturerlebnis!
Einmal im Jahr: Rincón Day
Der „Dia di Rincon“ (30. April) ist das größte und wichtigste Volksfest der Insel. Tausende Besucher kommen dann nach Rincon, um Musik, Tanz, farbenfrohe Kleidung und lokale Spezialitäten zu erleben. Eine wunderbare Gelegenheit, in die Seele der Insel einzutauchen.
Fazit: Authentisch, ruhig und bewegend
Rincon ist keine Sehenswürdigkeit im klassischen Sinn – es ist ein Gefühl. Wer hierher kommt, spürt sofort die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat. Es lohnt sich, das Tempo zu drosseln, zuzuhören und den Moment zu genießen.
Wenn du deine Reise auf Bonaire planst, solltest du Rincon unbedingt auf deine Liste setzen. Es ist ein Ort, der berührt – ganz ohne Postkartenkulisse.
Häufige Fragen zu Rincon
Wie kommt man nach Rincon auf Bonaire?
Am besten mit dem Mietwagen über die Nordroute oder die Inlandstraße. Die Fahrt von Kralendijk dauert ca. 25 Minuten.
Was kann man in Rincon unternehmen?
Besuche das Freilichtmuseum Mangazina di Rei, die Cadushy Distillery oder genieße lokale Küche in traditionellen Restaurants.
Wann findet der Dia di Rincon statt?
Jedes Jahr am 30. April. Es ist das größte Volksfest Bonaires mit Musik, Tanz und Kulturprogramm.